"Laßt den Grünen Punkt im Regal!"

■ Dirk Petersen von der Verbraucherzentrale rät zu Mehrwegverpackungen

INTERVIEW

»Laßt den Grünen Punkt im Regal!«

Dirk Petersen von der Verbraucherzentrale rät zu Mehrwegverpackungen

Inwiefern verstößt Hamburg gegen die Verpackungsverordnung?

Die Umweltbehörde hat dem Dualen System die Freistellung erteilt, obwohl dafür ein flächendekkendes und haushaltsnahes Angebot von Sammelcontainern auch für Plastik-, Verbund- und Metallverpackungen bereitstehen müßte. Das einzige, was bisher in Hamburg eingesammelt wird, sind Glas und Papier. Gerade Problemstoffe wie Aluminium, Plastik landen weiterhin auf den Hausmülldeponien. Hamburg hat sich aus der Verantwortung gestohlen, leistet nichts und hält nur die Hand auf. Denn neben den Müllgebühren wandern die Grüner-Punkt-Gewinne in den Hamburger Haushalt.

Es sollen doch in Hamburg aber auch Container für die Leichtstoff-Verpakkungen aufgestellt werden?

Die sind aber noch nicht verteilt. Von flächendeckend kann keine Rede sein, denn es sollen auch nur 400 Container für die ganze Stadt aufgestellt werden, einer auf 4250 Einwohner. Als flächendeckend definiert das Duale System Deutschland selbst aber einen Container auf 500 Einwohner.

Was können Verbraucher tun?

Wir rufen die Verbraucher dazu auf, sich bei der Umweltbehörde zu beschweren und gelbe Säcke zu fordern, für die wir ja schließlich mit dem grünen Punkt bezahlen, oder die Behörde aufzufordern, sie soll die Freistellung für das Duale System zurücknehmen.

Außerdem fordern wir die Verbraucher seit langem auf: Achten sie auf den grünen Punkt! Das tut das Duale System in seinen vielen Werbebroschüren auch, aber wir meinen es anders: Lassen Sie sich nicht täuschen. Lassen Sie zum Beispiel Getränke und Milchprodukte, die den grünen Punkt tragen, im Regal stehen. Kaufen Sie, wenn es geht, Mehrwegverpackungen, dadurch sparen Sie auch noch Geld. Fragen: Vera Stadie