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Unschuldiger Pazifismus

DEBATTE

Unschuldiger Pazifismus

Zum Gastkommentar von Ralf Fücks: „Humanitäre Intervention in Bosnien!“ v.5.1.

Im Gegensatz zur Meinung von Ralf Fücks und F.-W. Graefe zu Baringsdorf hat sich der Pazifismus seine Unschuld erhalten, denn er ist keineswege tatenlos geblieben: Protestunterschriften an die Kriegführenden, Kundgebungen, Veranstaltungen mit jugoslawischen Friedensgruppen, Mahnwachen — das alles fällt uns an Taten allein der Bremer Friedensbewegung (im letzten Halbjahr) ein.

Auch Graefe und Fücks schwafeln von „Verantwortung der Europäer“ und fordern „eine Eingreiftruppe unter UN-Kommando“, sogar mit deutschen Soldaten. Allerdings raten selbst die Generäle von militärischen Eingriffen ab. Für Deutsche verbietet sich das aus historischen Gründen. Also humanitäre Interventionen Ja, aber mit zivilen Organisationen.

Als bremischer Senator sollte sich Ralf Fücks dafür einsetzen, was vom Stadtstaat getan werden kann: Offene Grenzen für Flüchtlinge und Deserteure, geschlossene dagegen für Rüstungsexporte über Bremens Häfen. Seine Kollegin Trüpel sollte die sozialpsychiatrische Betreuung von Kindern und vergewaltigten Frauen veranlassen.

Vor allem aber bedauern wir, daß nach der SPD-Spitze nun auch noch führende Grüne schießen wollen; wir hoffen, daß es bei diesem publizistischen Schnellschuß bleibt! Ernst Busche, Wieland von Hodenberg

(Mitglieder der DFG-VK)

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