: Müll wird bald auf der Schiene transportiert
■ Grüne bemängeln späte Umstellung
Berlin. Berlins Müll kann schon bald mit der Bahn zu den Deponien in Brandenburg gebracht werden. Dies berichtet die Verkehrsverwaltung dem Abgeordnetenhaus in einem Papier, das der taz vorliegt. Wenn das Parlament zustimmt, bräuchten Abfälle zur Deponie Schöneiche ab Spätsommer dieses Jahres und zur Deponie Vorketzin ab Frühjahr kommenden Jahres nicht mehr mit dem Lastwagen befördert werden. Mit dem Landesumweltamt Brandenburg, den Berliner Stadtreinigungsbetrieben (BSR), den Deutschen Bahnen (DB/DR), der Mittenwälder Gerätebau GmbH (MGB) sowie der Berliner Verkehrsconsulting GmbH (BVC) sei die Umstellung abgestimmt, heißt es in dem Papier weiter. Berlin schafft von jährlich etwa 13,5 Millionen Tonnen Hausmüll, Sonderabfall und Bauschutt etwa fünf Millionen Tonnen auf die Deponien Vorketzin, Schöneiche, Deetz, Wernsdorf, Schwanebeck und Schöneicher Plan.
Die Fraktion Bündnis 90/Grüne kritisiert die angedachten Termine. Die Verkehrsverwaltung habe seit Anfang 1990 den Auftrag gehabt, dafür Sorge zu tragen, Müll mit der Bahn transportieren zu lassen. „Haase lahmt weiter“, kommentiert die haushaltspolitische Sprecherin Michaele Schreyer die Vorlage gegenüber der taz. Die Abgeordnete bemängelt, daß die Umstellung der Transporte ab nächstem Jahr nicht mehr finanziell gefördert werde, deshalb müsse auch der Abfall nach Vorketzin bereits in diesem Jahr auf der Schiene weggebracht werden. Bei der Verkehrsverwaltung war gestern nicht zu erfahren, ob die Transporte von Lastwagen auf die Bahn eher verlagert werden können, als von der Verwaltung vorgesehen. diak
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen