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Rudolf Nurejew gestorben

■ Der Tänzer war an Aids erkrankt

Paris (dpa/taz) – Der aus Rußland stammende Choreograph und Tänzer Rudolf Nurejew ist am Mittwoch im Alter von 54 Jahren an den Folgen der Immunschwächekrankheit Aids in Paris gestorben. Als Partner von Margaret Fonteyn bekannt geworden und einer der erfolgreichsten Tänzer der 60er und 70er Jahre, beherrschte er über 100 Ballettrollen. Er faszinierte weniger durch präzise Technik als durch Virtuosität und eine als „intensiv- kraftvolle, fast animalische“ beschriebene Ausstrahlung, welche das Publikum wohl gleichermaßen an die russische Seele und Rasputin erinnerte. Nurejew wurde am 17.3.1938 im Transsibirien-Expreß bei Irkutsk geboren. Nach einer blendenden Karriere in der Sowjetunion vor allem in klassischen großen Rollen bat er 1961 bei einem Gastspiel in Paris um Asyl. 1966 debütierte er als Choreograph in Wien mit dem Ballett „Tancredi e cantilena“ nach der Musik von Hans Werner Henze. 1972 entstand sein Film „I am a Dancer“. 1973 folgte der Ballettfilm „Don Quixote“; viel beachtet wurde sein Ballett „Sleeping Beauty“ (nach Tschaikowski). 1983 bis 1989 war er, „einer der begabtesten Revisoren der Ballettklassiker“, Chef der Pariser Oper, wo ihm im Oktober letzten Jahres als Gastchoreograph mit „Die Bajadere“ ein letzter Triumph beschieden war.

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