: Treffpunkt kaputt
■ Jugendhaus in Winterhude wurde durch einen Brand zerstört
wurde durch einen Brand zerstört
Die Brandstelle stinkt noch immer und bietet einen trostlosen Anblick. In der Nacht zum 3. Januar brannte das Jugendhaus der evangelischen Bodelschwingh-Gemeinde in Winterhude nieder. Damit wurde zugleich ein kleines kirchengeschichtliches Denkmal der Hansestadt für immer vernichtet: das 14 mal neun Meter große Jugendhaus aus Nadelholz war einmal eine Kirche, noch dazu eine bewegliche. „Sie stand immer dort, wo sie gerade gebraucht wurde“, berichtete Kirchenkreissprecher Thomas Ehlert am Mittwoch in Hamburg. Die Flammen zerstörten das halbe Dach, die tragenden Balken sind zur Hälfte zerstört, die Feuerwehr mußte mit Kettensägen ganze Wände entfernen.
Bis 1967 stand das „transportable Gotteshaus“ auf der anderen Elbseite in Waltershof und hieß Matthias-Kirche, dann wanderte es in das damals entstehende Neubaugebiet am Kaekenflur in Langenhorn-Nord, wo es bis 1976 als Kapelle diente. Als dort ein Gemeindezentrum entstanden war, zog das Haus schließlich nach Winterhude und wurde aufwendig umgebaut und mit sanitären Einrichtungen versehen. „Die Gemeinde hat viel Geld reingesteckt“, bestätigte Gemeindepastor Dietrich Klatt. Wiviel sie davon wiederbekommt, steht noch nicht fest: Bei der Hamburger Feuerkasse ist traditionell
1nach Weihnachten besonders viel zu tun.
Am vergangenen Sonntag waren Unbekannte kurz nach ein Uhr durch ein aufgebrochenes Fenster eingedrungen. Ob es sich um gezielte Brandstiftung handelt, ist noch ungewiß. Zwei Tage zuvor hatte es unter ähnlichen Umständen einen kleinen Brand gegeben.
Mit der Treffpunkt- und Freizeitarbeit der Gemeinde ist hier erstmal Schluß. „Wir können ja
1nicht in der Kälte draußen mit den Jugendlichen Billard spielen“, sagen die Mitarbeiter der Jugendsozialarbeit. Den Kontakt zu den Jugendlichen werden sie aber auf jeden Fall über ihr Beratungsbüro halten. „Wir überlegen jetzt, wie es provisorisch weitergehen kann“, sagt Pastor Klatt. „Ob uns befreundete Organisationen aushelfen können, müssen Gespräche zeigen, die wir in den nächsten zwei Wochen führen wollen.“ epd
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