: Mord für den Frieden
DEBATTE
Mord für den Frieden
Legen sich die Grünen eine Kriegstreibermoral zu? Gewiß nicht, man zieht sich nur den Schlachterkittel an und propagiert den Mord als Mittel für den Frieden. Eine bis zum Schwachsinn wiederholte Phrase, jetzt im grünen Aufguß genießbar. Die neonaiv ausgerichtete und hyperrealpolitische Gesinnungsfraktion um den Fücks-Clan, die geistige Müllcontainer-Fraktion, nimmt sich sehr wichtig und rechnet mit dem Erfolg ihrer Meinungsmacherei. Ihre ganze Haltung hat eine berechnende Funktion: Die Bürgerkriegsopfer in Ex-Jugoslawien werden zu einem theatralisch inszenierten Mittel und Auftragstitel für die grüne Parteielite im Machtkampf in und außerhalb der Partei. Der ganze Inhalt der Fücksschen Thesen ist einzig und allein darauf ausgerichtet, die Partei kriegsfähig und damit regierungsfähig zu machen, eben auch für die große Weltpolitik einer „zivilisierten“ Militärmacht BRD. Und schließlich sind damit die Bürgerkriegsopfer nur ein Mittel, d.h. nützliches Menschenmaterial für grüne und Fückssche Machtambitionen.
Der wählbare Rechtsruck der 90er Jahre: Grüne für die Entfesselung staatlicher Militärgewalt, und das reicht zugleich über den vorgeschobenen Anlaß hinaus! Da freuen sich die Weizsäckers und andere Republikaner für soviel Zustimmung zur enthemmten staatlichen Gewalt. Christian Girschner
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