: Skinheads stürmen Diskothek
■ Neun Verletzte durch rechtsgerichtete Gewalt in Thüringen/ Brandanschlag auf Asylbewerberheim
Erfurt (AFP/dpa/taz) – Die Welle rechtsradikaler Gewalt reißt nicht ab. In Thüringen sind am Wochenende neun Menschen bei Angriffen rechtsgerichteter Gewalttäter verletzt worden. In Fischersdorf im Kreis Saalfeld stürmten rund 20 Skinheads in der Nacht zum Sonntag eine Diskothek und gingen auf die Gäste mit Baseballschlägern los. Nach Angaben der Polizei wurden dabei vier Menschen verletzt. Bisher konnten zwei der mutmaßlichen Täter festgenommen werden. Die Polizei geht davon aus, daß es sich um einen geplanten Angriff handelte. Die Skinheads seien auch mit CB- Funk ausgerüstet gewesen.
Vier vietnamesische Asylbewerber, die mit einer Autopanne auf der Bundesstraße 85 bei Rudolstadt liegengeblieben waren, wurden von einer Gruppe Rechtsgerichteter brutal zusammengeschlagen. Die zum Teil kahlgeschorenen Männer griffen die Vietnamesen sofort an und schlugen sie zusammen. Die Täter konnten unerkannt entkommen.
Der Wirt einer Gaststätte in Hirschberg erlitt Gesichtsverletzungen, als er zwei ortsbekannte Rechtsradikale aus der Gaststätte werfen wollte. Die namentlich bekannten Täter sind flüchtig.
Unbekannte Täter haben am Samstag einen Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Klosterfelde Trattendorf (Brandenburg) verübt. Dabei wurde niemand verletzt. Nach Angaben der Polizei vom Sonntag hatten zwei Männer, die von den Heimbewohnern beobachtet wurden, zwei offenbar selbstgebastelte Brandsätze gegen das Haus geworfen. Einer der Molotowcocktails verfehlte jedoch sein Ziel und zerbrach zehn Meter vom Haus entfernt auf dem Innenhof. Die zweite Brandflasche sei wenige Meter von einem Fenster entfernt ausgebrannt.
Möllner Mordanschläge: Noch im Januar Anklageerhebung
Hamburg (dpa) – Generalbundesanwalt von Stahl will vermutlich noch in diesem Monat Anklage gegen die beiden mutmaßlichen Täter der Mordanschläge von Mölln erheben. Der Prozeß soll vor dem schleswig-holsteinischen Oberlandesgericht (OLG) in Schleswig stattfinden. Der Sprecher der Bundesanwaltschaft, Förster, erklärte, das Verfahren werde „mit besonderer Beschleunigung bearbeitet“, denn „auch von einem raschen Abschluß der Ermittlungen geht ein Präventionseffekt aus.“
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