: Mitsprache macht's möglich
■ Notunterbringung auf Schulhöfen mit Schüler- und Elternräten abgestimmt
auf Schulhöfen mit Schüler- und Elternräten abgestimmt
Der von der Schulbehörde eingeschlagene Weg des Konsensverfahrens hat sich offensichtlich ausgezahlt: Acht von 14 Schulen haben nach Diskussionen mit Eltern, Schülern und Lehrern ihre Bereitschaft erklärt, Schulflächen zur Notunterbringung von minderjährigen Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. „Wir sind zuversichtlich, daß wir die 380 geplanten Plätze zügig bereitstellen können“, erklärte gestern auf Nachfrage Schulbehördensprecher Ulrich Vieluf.
In sechs weiteren Schulen läuft die Abstimmung noch. „Wir möchten die schulischen Gremien nicht
1unter Entscheidungsdruck setzen“, so Vieluf. Um Mißstimmung wie im Fall der Ohlstedter Schule im vergangenen Jahr zu vermeiden, setzte Schulsenatorin Rosemarie Raab schon im November bei ihren Plänen auf weitgehende Mitsprache. Eltern- und Schülerräte wurden in die Entscheidung miteinbezogen, einige Schulen, in denen es gewünscht wurde, riefen — oder rufen noch — Elternvollversammlungen ein.
Die Reaktionen waren jedoch weniger ablehnend als befürchtet. Ein Scheitern des Vorhabens hätte die Behörde denn auch vor schwer-
1wiegende Probleme gestellt: Über 2500 Flüchtlinge unter 16 Jahre leben derzeit in der Hansestadt — mit steigender Tendenz. Denn rund 160 Jugendliche stellen monatlich in Hamburg ihren Antrag auf Asyl, und dies bei nur 98 bestehenden Erstaufnahmeplätzen.
Da der Senat den Plänen der Schulsenatorin Raab schon Anfang Dezember grünes Licht erteilt hatte, kann die Realisierung schon bald in Angriff genommen werden. „Wir werden die Plätze Zug um Zug in Angriff nehmen“, so der Behördensprecher. Bei den Flächen handele es sich nicht um Schulhöfe oder unmittelbares Schulgelände, sondern auch um Gelände, das für Schulerweiterungsbauten vorgesehen ist.
Pro Einheit ist eine Platzkapazität von höchstens 30 Jugendlichen vorgesehen. Auf 16 Flüchtlinge sollen fünf Sozialarbeiter kommen, die für eine Betreuung rund um die Uhr zur Verfügung stehen werden. Die Zeit drängt. Schon Ende Februar müssen 250 der Jugendlichen ihre Unterkünfte in Ferienlandheimen räumen. Sannah Koch
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