: Unruhe im Postamt 11
Kreuzberg. Ein Mikrochip mit dem Aufdruck „Cäsium 137“ sorgte am vergangenen Donnerstag für erhebliche Unruhe im Postamt 11 an der Möckernbrücke. Er war offenbar ohne Kuvert in einen Briefkasten geschmissen worden. Als ein Mitarbeiter seinen Vorgesetzten über den Fund informierte, wurde das Teil „umgehend“ in einem Metallkasten verwahrt, versicherte gestern Post-Sprecher Andreas Winkelmann.
Als der Kasten durch mehrere Abteilungen in die als „Bombenraum“ bezeichnete Sicherheitskammer verbracht wurde, erregte er das Mißtrauen einiger Mitarbeiter. Sie vermuteten darin größere Mengen verstrahlten Materials und ließen spontan die Arbeit ruhen. Nachdem am Donnerstag nachmittag die alarmierte Feuerwehr keine nennenswerten radioaktiven Werte gemessen habe, so der Sprecher, sei die Kiste zur Auswertung beim „Hahn-Meitner-Institut“ abgeholt worden.
HMI-Sprecher Thomas Robertson sagte zu dem Vorfall: „Es handelte sich um ein Teil für Prüf- und Eichzwecke von der Größe eines Fünf- Mark-Stückes. Die Intensität der radioaktiven Strahlung war so gering, daß zu keiner Zeit Gefahr bestand.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen