: Eine „Aktion der Vernunft“
■ 30.Januar: Vorbereitungen für „Lichterspur“ laufen an
Berlin. Ab heute werden 20.000 Plakate geklebt und 50.000 Flugblätter in Theatern, Kinos und Geschäften verteilt. Denn nach dem Willen der InitiatorInnen Martin Buchholz und Harriet Eder soll die „Aktion der hundertfachen Vernunft“ möglichst noch größer werden als die Lichterkette am ersten Weihnachtstag. Der Kabarettist und die Dokumentarfilmerin, die von KünstlerInnen wie Volker Braun, Harald Juhnke, Leonie Ossowski und Peter Zadek unterstützt werden, wollen am 60.Jahrestag des Sieges der Nazis ab 17.30 Uhr „eine andere Spur des Lichts“ von der Siegessäule bis zum Alex gelegt sehen. Um 18 Uhr „sollen dann alle Lichter erlöschen zum Zeichen unseres Zorns und unserer Trauer, gedenkend der Opfer von damals und heute“.
Trotz früherer Kritik an dem Aufruf, man müsse sich in der Aktionsform deutlicher vom damaligen Fackelzug der Nazis durch das Brandenburger Tor distanzieren, geht aus dem Text immer noch nicht eindeutig hervor, ob Fackeln dabei unerwünscht sind. Angesichts der Tatsache, daß bei den bisherigen Lichterketten immer auch Fackeln leuchteten, läßt der einzige Satz des Aufrufs zu diesem Thema zuviel Interpretationsspielraum offen: „Bewußt wählen wir das Symbol der brennenden Kerzen gerade an diesem Tag des nazistischen Fackelzugs, um damit anzuleuchten gegen den neu aufflammenden Irrsinn.“ usche
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