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■ Press-SchlagSammer-Jammer

Wochenlang hatten die umtriebigen Schwaben vom VfB Stuttgart bei jeder Gelegenheit verkündet, daß sie wild entschlossen seien, von ihrer Option auf Matthias Sammer Gebrauch zu machen und ihn von Inter Mailand zurückzuholen. Nachdem sie alles gründlich durcheinandergebracht und für einhellige Verwirrung gesorgt haben, scheint am Ende aber doch die Sparsamkeit zu siegen. Die Bundesliga sei schlecht beraten, wenn sie Spieler zu den gleichen Konditionen zurückhole, wie sie in Italien gezahlt werden, sagte Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder und fügte hinzu, daß Sammer „zu den gegenwärtigen Bedingungen“ nicht beim VfB spielen werde: „Wir machen ja unseren Verein nicht kaputt.“

Letzte Woche hatten die Stuttgarter mittels ihrer Option erfolgreich Sammers Wechsel zu den Dortmunder Borussen hintertrieben, die durchaus willens gewesen wären, den 25jährigen Mittelfeldspieler zu italienischen Konditionen nach Westfalen zu holen. Allerdings nur bis vergangenen Freitag, denn wenn der Transfer bis zu diesem Termin perfekt gewesen wäre, hätten sie Sammer im UEFA-Cup-Viertelfinale gegen den AS Rom einsetzen können. Nun sind die Dortmunder zwar immer noch interessiert, wollen aber den Preis drastisch drücken.

Inter war sich lange nicht schlüssig, ob es sein „häßliches Entlein“, das kein Italienisch lernen mag und auch sonst wenig Bereitschaft zu Integration und Kommunikation zeigt, abgeben möchte, doch die Engelszungen der Schwaben bewegten die Mailänder schließlich dazu, dem Verkauf zuzustimmen.

Der Dumme in der ganzen Angelegenheit ist jetzt Matthias Sammer, den plötzlich keiner mehr so richtig will und der es sich nach all dem Gejammer mit den Mailändern endgültig verdorben haben dürfte. Matti

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