SPD-Vorstandssprecherin Cornelie Sonntag bedauerte am Dienstag abend die Entscheidung des Theaterregisseurs Jürgen Flimm, die SPD zu verlassen. Es sei nachvollziehbar, daß gerade Künstler „mit großer Rigorosität an ihrer Position“ festhielten und keine Kompromisse duldeten, meinte Frau Sonntag. Sie erinnerte aber daran, daß eine „große Volkspartei auf eine dramatisch veränderte Situation – wie das Zuwanderungsproblem – neue Antworten suchen muß, ohne daß dabei die Wahrung der Grundrechte auf der Strecke bleibt“.

Nach wochenlangem Streit haben sich die Stadt Bonn und ihr Opernintendant Gian-Carlo del Monaco über die künftige Zusammenarbeit geeinigt. Die Stadt Bonn teilte am Dienstag mit, del Monaco habe eine Änderung seines Vertrages unterschrieben, die „unter anderem eine bessere Steuerung der Haushaltsführung bei der Oper gewährleisten“ solle. Wegen einer Etatüberschreitung in Höhe von knapp vier Millionen Mark hatte die Stadt mit der Kündigung gedroht, als del Monaco erst vier Monate amtierte. Die Oper mit einem Etat von 42,8 Millionen Mark soll nun regelmäßig Einblick in ihre Bücher geben. Das entstandene Defizit soll durch Kürzungen in den kommenden Jahren wieder eingespart werden.

Baden-Württembergs CDU/SPD-Landesregierung hat den Ankauf der Fürstenbergischen Handschriftensammlung durch das Land einstimmig bestätigt. Einzelheiten zur abschließenden Finanzierung der 48 Millionen Mark teuren Sammlung, zur wissenschaftlichen Auswertung und ihrem weiteren Aufbewahrungsort sind nach Angaben des Regierungschefs jedoch noch offen. Zunächst werde der Kunsterwerb durch die Landeskreditbank zwischenfinanziert.

Zu der von CDU-Landtagsfraktionschef Günther Oettinger und seinem SPD-Kollegen Ulrich Maurer kürzlich vorgeschlagenen Finanzierung aus dem Erlös von möglichen weiteren Spielbanken im Ländle hat Teufel nach wie vor eine „sehr reservierte Grundhaltung“. Er fügte hinzu, er könne sich jedoch auch diese Geldquelle für den Handschriftenkauf vorstellen. Teufel verwies aber darauf, daß wegen der hohen Anfangsinvestitionen aus neuen Spielbanken zunächst keine Gewinne zu erwarten seien. Überdies fließe ein großer Teil der Erträge in den Länderfinanzausgleich. Der Redakteur und Moderator der ZDF-Sendung „aspekte“, Hannes Keil, ist am vergangenen Freitag 54jährig nach schwerer Krankheit gestorben. Der gebürtige Hamburger hatte seit 1963 für das ZDF gearbeitet. Vom Nachrichtenressort wechselte er 1966 zum neugegründeten Kulturmagazin „aspekte“.

„aspekte“ sendet am Dienstag einen Nachruf auf den Kollegen. Der frühere Redaktionsleiter des Kulturmagazins, Johannes Willms, erinnert an das Schaffen von Hannes Keil unter anderem mit Ausschnitten aus dessen Dokumentarfilm „Die Reise ins Meer“.