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Neue Afrikanische Malerei

Berühmt ist die Mär von Picasso und Braque, die im begeisterten Taumel durch die afrikanische Abteilung des Pariser Musée l'homme gewankt sind und aus den dort ausgestellten Masken und Fetischen ihre Inspiration für den Kubismus gewannen. Etwa zur selben Zeit brach der schriftstellernde Kolonialbeamte Georges Thiery in das damalige Belgisch-Kongo (heute Zaire) auf, um, gewappnet mit europäischem Kunstverständnis, den dortigen Kunstproduzenten das Bildermalen beizubringen.

Zum Beginn einer neuen Ausstellungsreihe im Völkerkundemuseum, die der Präsentation der sogenannten „Neo-afrikanischen Kunst“ gewidmet ist, werden nun die von Thiery nach Europa gebrachten Gemälde ausgestellt. Durch das damals einsetzende Interesse unterschiedlichster Art an der dortigen Kunst (Thierys Arbeitgeber, das Ministerium für Kolonien, etwa, wollte mit den später ausgestellten Bildern „Interesse und Anteilnahme“ für die Kolonien wecken), entwickelte sich ein künstlerischer Austausch, der den Anfang einer „afrikanischen Moderne“ bildete.

Das knappe Dutzend Bilder von drei Künstlern (einem Schneider und einem Elfenbeinschnitzer und seiner Frau) besteht zum Teil aus Übertragungen von Wandmalereien auf Papier, teilweise aber auch aus Neuschöpfungen. Dargestellt sind im erzählenden Stil Bilder der Jagd, ebenso wie Abbildungen von typischen „Europäern“. Ein feingliedriger, fast geisterhafter Malstil mit dekorativem Duktus ist allen drei zueigen. tlb

Djilatendo und Lubacki, bis 25.4., Museum für Völkerkunde

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