Eisläufer gefährden Feuchtwiesen

■ Deichhauptmann beklagt Autoinvasion

Eisläufer gefährden

Feuchtwiesen

Deichhauptmann beklagt Autoinvasion

Die Schlittschuhläufer auf den Blockland-Wiesen haben ihre Spuren in der Natur hinterlassen. Allerdings sind es nicht Schlittschuhspuren, die jetzt den Zorn von Deichhauptmann Gerold Janssen erregen, sondern Reifenspuren.

Denn die Schlittschuhläufer kommen mit ihren Autos, die sie dann auf zwei Wiesen An der Semkenpfad parken. „Das sind die wichtigsten Feuchtwiesen im Blockland“, erklärte Janssen jetzt. Durch die zahlreichen Autos — an frostkalten Wochenenden mehrere hundert — würde die Natur dort unverantwortlich belastet. „Das muß man sich mal angucken hier, das sieht fürchterlich aus. Da muß etwas geschehen, sonst mache ich Zoff“, kündigte Janssen an. Die Wiesen gehören zum Landschaftsschutzgebiet, da dürften keine Autos parken.

Seit über 13 Jahren vermietet Bauer Hinrich Geerken die Wiese zur Winterzeit als Parkplatz, vorher hat das die Bremer Parkplatz GmbH gemacht. 70.000 Quadratmeter stellt er zur Verfügung. „Wenn das nicht mehr gewünscht wird, dann lass' ich das sofort“, erklärte der Landwirt. Okologische Schäden würden nicht entstehen, weil der Boden durch den Frost vor Zerfurchung geschützt würde. Außerdem wäre das Auto als Fortbewegungsmittel für die Eisläufer unverzichtbar. „Wie sollen die Leute denn sonst hier herauskommen, wenn nicht mit dem Auto?“ Sein kleines Nebengeschäft — zwei Mark pro Auto — falle nicht weiter ins Gewicht: „Wenn es nicht friert, kommt kein Mensch, da zahl ich drauf.“

Die Bedenken des Deichhauptmanns gegen die Parkerei in den Feuchtwiesen werden von Umweltsenator Ralf Fücks (Grüne) geteilt. „Wir überlegen zur Zeit, ob wir eine Busverbindung dahin zustande bekommen“, erklärte Fücks' Sprecherin Barabara Schulte auf Anfrage. Eine Lösung soll möglichst noch vor dem nächsten Frost zustande kommen.

mad