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Verfrühte Schleimhaut-Attacke

Heuschnupfen im Januar? Wer jetzt schon prustet und schnieft und die tränenden Augen mit Blütenpollen entschuldigt, wird nur mitleidig belächelt. Dabei bestätigt Dr. Dieter Vieluf von der Allergieabteilung des Universitätskrankenhauses, daß er in den vergangenen Wochen schon einige Patienten mit akuter Pollenallergie behandeln mußte. Der Allergologe führt den frühzeitigen Ausbruch des tränenreichen Leidens auf die warme Witterungslage zurück. Der Blütenstaub fliegt eben dann, wenn er zur Befruchtung ausgeschickt wird, „und wenn es im Januar ist“.

„Die Haselnuß blüht bereits“, sagt Christiana Lefebvre vom Agrarmeteorologischen Dienst in Quickborn. Diese Sträucher verströmen fünf bis sechs Wochen früher als normal ihre allergieträchtigen Geschlechtszellen.

So sieht das auch Horst Clausen vom Hamburger Seewetteramt. Dieser Januar habe mit Temperaturen an die 15 Grad in der Monatsmitte schon mehrere Jahrhundertrekorde gebrochen, so der Meteorologe. „Es ist zur Zeit ungewöhnlich mild.“ Und darunter leiden nicht nur Heuschnupfen- Kranke, dazu kommt der verfrühte Ausbruch der Frühjahrsmüdigkeit. VM

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