: 9,75 x 6,4 Meter und schwitzende Körper
■ Deutsche Squash-Meisterschaften in Hamburg: Die Favoriten setzen sich bei den Männern und Frauen durch
: Die Favoriten setzen sich bei den Männern und Frauen durch
„Ich kann meinen Beruf niemandem in Deutschland empfehlen“, sagt Hansi Wiens. Der 24jährige Paderborner geht in der Tat einer für hiesige Verhältnisse ungewöhnlichen Profession nach. Er ist einer von zehn deutschen Squash-Profis und zwar der erfolgreichste.
Squash, zwei schwitzende Körper in einer 9,75 mal 6,4 Meter großen Zelle, der Alptraum all jener, die unter Platzangst leiden, ist in Deutschland, zumindest als Wettkampfsport, ein Flop.
Im Freizeitbereich indes haben sich schon mehr als 2500000 Einheimische in dieser Leibesübung versucht, etwa 800000 betreiben es regelmäßig.
Doch seinen Lebensunterhalt damit bestreiten, wie es Hansi Wiens schon seit Jahren versucht, mag niemanden so recht gelingen. So ist Squash nicht mehr als ein Freizeitvergnügen; eines, das die Bewegungsdefizite des Büroalltages auf wenig Raum in kurzer Zeit kompensieren soll.
Und diese Sportart sucht gerade seine nationalen Besten bei den Deutschen Meisterschaften in der Hamburger Kaifu Lodge. Dort läuft alles nach Plan für Hansi Wiens, der sich schon fünf Mal in Folge mit diesem Titel schmücken durfte und für den es außer Frage steht, hier in Hamburg das halbe Dutzend voll zu machen. Der Weltranglistenachzehnte hat, national gesehen, nur einen Konkurrenten: Den Kieler Simon Frenz.
Mit den beiden, ebenso wie bei den Frauen mit Sabine Schöne und Daniela Grzenia, konnten sich die Favoriten für das Achtelfinale qualifizierten (Spiele liefen bei Redaktionschluß noch) Die 18jährige Sabine Schöne gewann am Donnerstag in der ersten Runde gegen Marion Büchner (Gießen) in der Rekordzeit von nur neun Minuten mit 9:1, 9:0, 9:0. Ihre drei Jahre ältere größte Rivalin kam gegen Silvia Westrup (Stadthagen) zu einem 9:4, 9:2, 9:0.
Der Weltranglisten-18. Hansi Wiens (24) hatte zuvor Guido
1Kirschbaum (Köln) mit 9:3, 9:0, 9:1 in dieser mit 10000 Mark dotierten Veranstaltung ausgeschaltet. Die mit einem 64er-Feld gestarteten Herren absolvierten bereits ihre zweite Runde. Der an Nummer zwei gesetzte Frenz hatte beim 9:3, 9:0, 9:6 gegen Luiz das Neves (Paderborn) kaum mehr Probleme. Als nächster Wiens- Gegner qualifizierte sich Stefan Leifels (Paderborn), der den Hamburger Meister Tobias Stohn mit 10:9, 1:9, 9:3, 9:6 bezwang.
Der zweimalige Deutsche Mannschaftsmeister Boastars Kiel erreichte mit seiner kompletten er-
1sten Mannschaft das Achtelfinale. Neben Frenz setzten sich auch Michael Ehlers (9:4, 9:0, 10:8 gegen Jerome Marshall/Lingen), Finn Wichmann (8:9, 9:0, 9:6, 2:9, 9:5 über Christian Farthing/Nürtingen) und Danny Steputis (5:9, 6:9, 9:3, 9:5, 9:4 gegen Christian Schöneich/ Berlin) durch.
Bei den Damen sind mit Gabriele Kaftan, Jannet Nippert und Ester Lehmbäcker (alle Kiel) die schleswig-holsteinischen Vertreterinnen in der ersten Runde gescheitert. Auch die Hamburgerin Britta Stohn schied bereits zum Auftakt aus.
kader/dpa
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