piwik no script img

Samstag: Die Teufelin / Neuner / KultUhr extra / Viva Maria!

Die Teufelin

Roseanne Barr, die Queen der Einschaltquote, in der Rolle ihres Lebens: So wie die Heldin dieser Fay-Weldon-Verfilmung ihren Ex-Mann (Ed Begley jr.) drangsaliert, weil er sie einer Schriftstellerin (Meryl Streep) zuliebe verlassen hat, so soll die Schauspielerin auch hinter den Kulissen ihrer Serie „Roseanne“ (Kabelkanal, 19.05 Uhr) walten.(Pro 7, 20.15 Uhr)

Neuner

Meist kommt ja Brauchbares dabei heraus, wenn sich Jurek Becker/ Manfred Krug/ Werner Masten zusammen tun und ein neues Projekt aushecken. Ein paar gefällige Strecken reichen jedoch nicht für einen Kinofilm – Liebling Kreuzberg gehört nun mal ins Fernsehen, auch wenn er zur Abwechslung „Neuner“ heißt.(ARD, 20.15 Uhr)

KultUhr extra

Die Geschichte des afroamerikanischen Kinos reicht zurück bis in die Stummfilmzeit. Gezwungenermaßen gingen Regisseure wie Oscar Micheaux oder Melvin Van Peebles ihren Weg abseits des Hollywoodsystems. Mittlerweile werden auch in Hollywood Filme gedreht, die sich in erster Linie an ein schwarzes Publikum wenden. Susanne Becker und Gerald Gieseke berichten über aktuelle Tendenzen des schwarzen Kinos, unter anderem über Spike Lees Monumentalbiographie „Malcolm X“, die im Februar auch in Deutschland zu sehen sein wird.(3Sat, 21.30 Uhr)

Viva Maria!

Jeanne Moreau wird am 23.Januar 65 Jahre alt. Grund genug für die Kunst- und Kulturkanäle, tief in die Archive zu tauchen und ihre Schätzchen hervorzukramen. Die ARD steuert ihren unvermeidlichen Dauerbrenner „Viva Maria!“ bei, Louis Malles respektlose Revolutionsburleske aus dem Jahre 1965.(ARD, 0.03 Uhr)

Mademoiselle

Als psychisch labile Dorfschullehrerin wütet Jeanne Moreau mordlustig durch Felder und Auen, dergestalt die teils schmerzvolle Unterdrückung ihrer Libido kompensierend. Jean Genets ursprüngliches Drehbuch stellte diesen Aspekt deutlicher heraus. Regisseur Tony Richardson legte dagegen in seiner Bearbeitung größeres Gewicht auf gesellschaftskritische Töne, was Genet bewog, seine Mitarbeit einzustellen.(Bayern, 22.15 Uhr)

Der Tod kommt zweimal

Der an Klaustrophobie leidende Jungschauspieler Jake (Craig Wasson) bezieht die Luxuswohnung eines Bekannten. Die erhöhte Lage des Hauses verlockt förmlich dazu, in die umliegenden Fenster zu spähen. Jake riskiert einen Blick und wird natürlich Zeuge eines Mordes. So glaubt er zumindest, muß aber lernen, daß nichts so unzuverlässig ist wie die menschliche Wahrnehmung. Kecker denn je plünderte Brian de Palma für diesen Film Alfred Hitchcocks Erbe und trieb seinen ausgelassenen, unverfrorenen Eklektizismus auf die Spitze. Was auch zur Folge hatte, daß ihm anschließend ein paar Jahre lang überhaupt nichts mehr einfiel.(Pro 7, 22.25 Uhr)

Ein Zauberer an meiner Seite

Wer mit Micky Remann über den „Somnamboulevard“ flanierte, wird viel Spaß haben an Henry Jagloms Debütfilm aus dem Jahre 1971. Die Tagträumerin Susan (Tuesday Weld) wechselt ebenso häufig die Bewußtseins- wie Jaglom die Erzählebenen. Behilflich ist dabei ein freundlicher Zauberer (Orson Welles), auch er ein Grenzgänger: „Heute nacht, im Schlaf, da träumte ich, ich würde schlafen. Und als ich träumte, während ich schlief, ich sei aufgewacht, da bin ein eingeschlafen.“ Außerdem wirkt Jack Nicholson mit.(ZDF, 23.45 Uhr)

Harald Keller

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen