: Kinder sind wichtiger
KOMMENTAR
Kinder sind wichtiger
Die Würfel sind gefallen. Der Bebauungsplan „St.Pauli35“ steht. Da sei nichts mehr zu machen. Wer das so hinnimmt, übersieht die Folgen, die es haben kann, wenn Kindern zu wenig Platz zum spielen bleibt. Bewegungsmangel, das haben erst kürzlich wieder Pädagogen bei der Fachtagung in Bad Seegeberg bestätigt, führt schon bei der heutigen Schülergeneration zu motorischen Störungen (taz berichtete). Es gibt Stadtkinder, die nicht rückwärts gehen, nicht mit beiden Beinen von Boden springen können, weil ihnen der Raum zum Üben, Spielen, Toben fehlt. Beengt lebende Kinder können auch nicht richtig lernen. Nun sollte man nicht dabei stehenbleiben, das Schreckensbild einer ach so kaputten Kindergeneration auszumalen. Die Warnungen der Pädagogen müssen ernst genommen werden und konkrete Umsetzung in der Planung unserer Stadt finden. Es gilt dann halt eine Güterabwägung zu treffen, was schlimmer ist: bewegungsgeschädigte Kinder oder nervengeschädigte Politiker, die ihr „Problem Hafenstraße“ nach über zehn Jahren immer noch nicht vom Tisch haben. Letzteres scheint mir vertretbarer. Kaija Kutter
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen