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Die UNO schaut zu

■ betr.: "Eine Abschiedsparty nach Saddams Art", taz vom 18.1.93

betr.: „Eine Abschiedsparty nach Saddams Art“,

taz vom 18.1.93

Warum eigentlich nicht „Eine Party auf amerikanische Art“? Nach erprobter Manier hat das christliche Abendland unter Führung von „God's own Country“ dem neuen Reich des Bösen mal wieder fernsehgerecht moderne Waffentechnik vorgeführt. Und die Bundeswehr darf immer noch nicht mitmachen, muß weiter in Baumholder und in der Türkei üben. Schande und Schmach, kein Verantwortungsgefühl für die Welt. Nicht mal ein paar Bömbchen nach Restjugoslawien darf man werfen, wo die's doch so nötig hätten.

Ja, das waren noch Zeiten, als die Großmächte sich noch gegenseitig blockierten, da hat man dann einfach im Alleingang mal so 20.000 Panamesen weggeputzt. Oder wieviel waren es doch gleich? Und Vietnamesen und Afghanen oder wer so alles um Hilfe rief, und die UN durfte zuschauen.

Heute schaut die UNO immer noch zu, die Amerikaner als derzeit unangefochtene Weltführungsmacht dürfen sich ungehemmt über den Sicherheitsrat austoben. Die UNO „nimmt zur Kenntnis“ (Pérez de Cuéllar 1991), Beschlüsse der Vollversammlung werden ignoriert (z.B. Israel) oder blockiert. [...]

Wie kann man denn 100.000 zerfetzte, verbrannte, durchlöcherte und verschüttete Soldaten und täglich Hunderte verreckende Säuglinge und Kleinkinder allein durch einen einzigen „sauberen chirurgischen Schnitt weit hinten in der Türkei“ rechtfertigen? Kaum eines der faschistischen Regimes der Welt kann sich doch ohne westliche Hilfe halten. Nur Spielverderber werden gnadenlos gerichtet. Man schlägt dann den Sack und meint den Esel. Waldemar Rommel,

Freiberg a.N.

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