: Zoff ums Umweltzentrum
■ Karlshöhe: Gros der ehrenamtlichen Mitarbeiter legt die Arbeit nieder
: Gros der ehrenamtlichen Mitarbeiter legt die Arbeit nieder
Wieder einer weniger: Nach der Amphibiengruppe, der Jugendgruppe und der Feldbackofengruppe hat nun gestern auch der Umweltverein Karlshöhe (UVK) seine Arbeit eingestellt. „Die Umweltbehörde verbreitet vorsätzlich Unwahrheiten“, heißt es in einem Offenen Brief an Senator Fritz Vahrenholt. Da im UVK das Gros der ehrenamtlichen Mitarbeiter zusammengefaßt ist, steht zu befürchten, daß die praktische Arbeit auf Karlshöhe zunächst brach liegt.
Hintergrund: Umweltbehörde und Umweltzentrum verhandeln seit Wochen um einen neuen Vertrag. Bislang konnten die insgesamt neun Vereine mit mehreren hundert ehrenamtlichen Mitarbeitern mehr oder weniger selbst bestimmen, was getan, was gekauft und gebaut wird. Da nun aber das Umweltzentrum diesen Sommer von 3,3 Hektar auf 8,9 vergrößert wurde, und es zugleich interne Streitigkeiten ums Konzept gab — so warfen Kritiker der Amphibiengruppe vor, sie verwandele das Gelände in einen Schweizer Käse — beschloß der Senat Ende November, daß die Umweltbehörde die Karlshöhe stärker unter ihre Fittiche nehmen solle.
„Es macht keinen Spaß mehr, wenn man nur noch die Arbeit machen und nichts mehr mitbestimmen darf“, sagt Bernd Motl vom Trägerverein des Zentrums. Schon bei der Bestellung des Geschäftsführers seien die Ehrenamtlichen nicht eingebunden worden. Der vorgelegte Vertragsentwurf sehe viele Pflichten, aber keine Rechte für die alten Mitarbeiter vor.
In der Umweltbehörde lag der Brief gestern noch nicht vor. Es sei richtig, daß das die Behörde verstärkt Koordinierung, Management und Verwaltungsaufgaben übernehmen wird, sagte Pressesprecher Kai Fabig. Allerdings nur für eine Übergangszeit, in derem Anschluß das Zentrum wieder eigenständig arbeiten soll. Fabig: „Das Zentrum wird größer. Aber die Umweltbehörde will das Ding nicht alleine machen. Kann sie auch gar nicht.“ Die Vertragsverhandlungen werden heute fortgesetzt. kaj
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen