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Konkurrenz von ganz, ganz oben

Die „Neue Flora“, die Touristenfalle an der Stresemannstraße, in der seit über zweieinhalb Jahren das ewig gleiche „Phantom der Oper“ über die Bühne huscht, hat Konkurrenz von ganz, ganz oben bekommen. „Kein Phantom, sondern Realität“, verkünden meterhohe Lettern an der gegenüberliegenden baptistischen Christuskirche. Gotteshaus und Theater sind lediglich von Bahngleisen getrennt. Folglich fahren jeden Tag mehrere zehntausend Menschen in über 600 S-Bahnen und 250 Fernzügen an dem klerikalen Graffiti vorbei. Während das „Phantom“ an sechs Tagen in der Woche auftritt, bleibt der Jesus vis-a-vis bei den biblischen Öffnungszeiten: „Nächste Vorstellung, Sonntag 10 Uhr“, heißt es auf der Kirchenwand. Zudem ist beim Heiland der Eintritt immer noch frei, während in der „Neuen Flora“ die Karten so zwischen 50 und 200 Mark kosten. Die evangelisch-freikirchliche Christusgemeinde hat 570 Mitglieder und ist offenbar eine der mutigeren unter den insgesamt 14 baptistischen Gemeinden der Hansestadt. Das Graffiti fertigten Judendliche aus der Gemeinde an. epd/taz

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