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La Ola und zwei Klassen Unterschied

■ Ohne jede Chance verlor der I. VC Hamburg gegen Gabeca Montechiari mit 0:3 im Europacup der Pokalsieger

gegen Gabeca Montechiari mit 0:3 im Europacup der Pokalsieger

Was dieser Marcelo Negrao spielte, das war Volleyball von einem anderen Stern. Der Angriffsspieler mit den gewaltigen Schmetterschlägen und die anderen Ballzauberer von Gabeca Montichiari begeisterten die in Scharen angereisten Fans. Rund 1700 Zuschauer kamen am Mittwoch in die Wandsbeker Sporthalle, um den 1. VC Hamburg im Europapokal der Pokalsieger gegen den italienischen Titelverteidiger verlieren zu sehen. Denn selbst ein Satzgewinn gegen das Team um den brasilianischen Olympiasieger Negrao wäre Illusion gewesen. Trotzdem war die Stimmung einmalig: „Heute habe ich zum ersten Mal in meiner Amtszeit hier die la ola-Welle gesehen“, zeigte sich VCH-Trainer Bernd Schlesinger von der Atmosphäre beeindruckt. „Das hat es lange nicht mehr gegeben“.

Trotz der Deklassierung war niemand in der Halle wirklich enttäuscht. „Es war ein Erlebnis, diese Mannschaft spielen zu sehen“, schwärmte Schlesinger. „Ein Zwei- Klassen-Unterschied, aber meine Mannschaft hat in einigen Phasen gut dagegen gehalten. Obwohl sie dieses Niveau aus der Bundesliga nicht gewohnt ist“.

Die sportliche Perspektive sieht für den VCH nach der deutlichen Niederlage nun allerdings hoffnungslos aus: Nach dem 3:0-Sieg von Aris Saloniki (Griechenland) gegen Duero San Jose Soria (Spanien) brauchen die Hamburger unbedingt einen Auswärtssieg. Aber selbst ein Triumph in Spanien (17. Februar) und ein Heimsieg gegen die Griechen (24. Februar) könnte aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses nicht zu einem der ersten beiden Plätze der A-Gruppe reichen.

Vor der Heimpremiere in der Rückrunde der Bundesliga am Sonntag gegen Post Telekom Berlin (Wandsbeker Sporthalle, 14.30 Uhr) erwartet Schlesinger dazu eine gehörige Portion psychologischer Arbeit. „Es wird schwer, die Jungs nach der Europa-Cup-Euphorie wieder auf die Bundesliga einzustimmen“.

dpa

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