: Schloßillusion in Mitte
■ Stadtschloß entsteht auf Leinwand
Berlin. Zumindest andeutungsweise kommt das Stadtschloß zurück. Auf dem früheren Grundriß im Bezirk Mitte soll ab 15. Juni die auf Leinwand und Kunststoff gemalte Fassade des Schlosses zu sehen sein. Hinter der in Originalgröße an Baugerüsten aufgehängten Schloßillusion wird eine Ausstellung über die Geschichte des Bauwerks, die Entwicklung des Stadtraums und Alternativen für den Wiederaufbau gezeigt. Der Palast der Republik soll hinter der Leinwand, auf der die Schloßfassade in den Originalfarben Gold, Zartgelb und Steingrau wiedererstehen wird, versteckt werden. Das rund zwei Millionen Mark teure gemalte Modell soll vom „Förderverein Berliner Stadtschloß“ und über Spenden finanziert werden. Nach den Hochrechnungen des Vorsitzenden des Fördervereins, Wilhelm von Boddien, würde der Wiederaufbau „nicht mehr als eine Milliarde“ kosten.
Das einzige, was am Kunstschloß fehle, ist die Kuppel. Allein das Baugerüst wiegt 800 Tonnen, 6.000 Meter Kunststoff-Folie werden bemalt und im Stil des Fotorealismus koloriert. Für den Betrachter stelle sich das „Gefühl einer sonnenbeschienenen Barockfassade“ ein, so Boddien. Die 30 Meter hohen Gerüste werden exakt auf den Fundamenten des einstigen Schlosses verlaufen. dpa/adn
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