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„Die Musik wächst von unten“

Philadelphia (AP/taz) – Dem Pianisten Gary Graffman, für den die Lähmung der rechten Hand das Ende seiner Karriere zu bedeuten schien, hat der Komponist Ned Rorem einen Freundschaftsdienst erwiesen: Er schrieb ein Klavierkonzert für die linke Hand, das die gesamte Tastatur des Klaviers – einschließlich der oberen Oktaven – einbezieht. Am Donnerstag wird das Werk unter der Leitung des Dirigenten Andre Previn und mit Graffman am Klavier in der Musikakademie in Philadelphia uraufgeführt. Klavierkonzerte für Linkshänder seien nicht so ungewöhnlich, wie viele glauben, gibt Rorem zu bedenken. Man müsse sich von der Vorstellung freimachen, daß die linke Hand ausschließlich die Akkorde hämmert, während die rechte die Melodie intoniert. „Die untere Hälfte der Klaviertasten stellt die Quelle für Musik dar. Die Musik wächst von unten“, beschreibt Rorem die Konzeption der Stücke für Linkshänder. Genauso wie man Konzerte für vier und acht Hände schreiben könne, könne man auch für die linke Hand komponieren.

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