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Keil in der Brückenstraße

■ Bürgermeister Keil: LKW-Verbot notfalls mit Blockade erreichen

Mitte. Der Bezirksbürgermeister von Mitte, Gerhard Keil (SPD), will zusammen mit Anwohnern die Brückenstraße demonstrativ blockieren. „Selbstverständlich werde ich mich auf die Straße setzen, wenn der Verkehrssenator unsere Forderungen nicht erfüllt“, sagte der Bürgermeister der taz nach einer Sitzung des „runden Tischs“.

Die Stadträte, Anwälte, Vertreter von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen, Anwohner sowie ein CDU-Mitglied des Abgeordnetenhauses, die am Montag abend zusammenkamen, setzen sich für ein umgehendes Nachtfahrverbot für den Schwerlastverkehr in der Brückenstraße ein. Langfristig soll die Straße auch am Tage für LKW gesperrt werden. Der Verkehrssenator aber lehnt ein Verbot bisher ab – weil es angeblich keine sinnvolle Umleitungsmöglichkeit geben würde.

Die Brückenstraße – Innenstadtverbindung über die Spree – gehört zu den bevorzugten Routen des Lastverkehrs und hat laut Umweltverwaltung die schmutzigste Luft Berlins. Deshalb will der „Runde Tisch Brückenstraße“ den Verkehr dort drastisch reduzieren. Bürgermeister Keil kündigte an, daß das Bezirksamt ein Parkverbot in der schmalen Straße beschließen werde. Dadurch werde zur Rush-hour in den Vormittags- und Abendstunden die Zahl von zwei vorhandenen Spuren auf drei erhöht. Die Bezirkspolitiker hoffen, daß sich dann künftig weniger Lastwagen und Autos stauen werden. Der für die Anordnung zuständige Polizeipräsident hat dem Vorhaben des Bezirks vorab zugestimmt. Unter den Anwesenden war diese Regelung allerdings umstritten. Anwohner-Rechtsanwalt Alexander Schmidt befürchtete, daß durch eine zusätzliche Spur der Verkehr sogar weiter zunehmen werde. Dirk Wildt

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