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Bedenklicher Rundumschlag

■ betr.: "Volksmusik" von Gabriele Goettle, taz vom 25.1.93

betr.: „Volksmusik“ von Gabriele Goettle, taz vom 25.1.93

Jetzt haben wir den Schuldigen, für den sich ausbreitenden Rassismus: Nicht eine vollkommen verquere Politik oder die Verkonsumierung des Alltags mit gleichzeitiger sozialer Deklassierung sind (mit- )schuld, auch nicht die gewaltzelebrierenden (Privat-)Medien. Nein, „viel gefährlicher sind die zahlreichen Volksmusiksendungen, die zur Gewalt aufstacheln“, glaubt man dem Artikel von Gabriele Goettle. [...]

Ärgerlich an dem Artikel ist nun zum einen, daß vollkommen undifferenziert Volkslieder als Produkte von Heino und Co definiert werden, die Vielzahl von emanzipatorischen und kritischen Volksliedern dagegen völlig außer acht gelassen werden.

Vor allem bedenklich ist aber der Rundumschlag gegen alles angeblich „Deutsche“ mit dem Faschismushammer. Es wird der Eindruck erweckt, das Volkslied führe geradeaus in die faschistischen Vernichtungslager. [...] Natürlich fehlt in diesem Zusammenhang auch nicht eine bissige Randbemerkung gegen die Lichterketten.

Und weil „Barbarei“ und Faschismus ja reindeutsch sind, scheinen keine Probleme aufzutreten, vier Seiten weiter für die „Monsters of Rock“, Guns N'Roses Werbung zu machen. [...] Matthias Iken, Münster

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