Untersuchungen ausgeweitet

Das schleswig-holsteinische Energieministerium hat die Betreiber des Atomkraftwerks Brunsbüttel aufgefordert, die Reaktor-Untersuchungen auszuweiten. In einem Schreiben an die Kernkraftwerk Brunsbüttel GmbH schrieb die Behörde, daß jetzt alle rostfreien Rohrleitungen in den Sicherheitssystemen des Kraftwerks geprüft werden sollen. Das bestätigte ein Sprecher des Ministeriums am Donnerstag in Kiel.

Bei den Überprüfungen wurden nach seinen Angaben bisher mehr als 120 Risse in den Rohrleitungen des Reinigungs- und Lagerdruckwassersystems des Kernkraftwerks entdeckt. Das Brunsbütteler Werk hatte 1979 ein Kühlwassersystem aus Titan-verstärkten Spezialrohren erhalten, die rostfrei sowie bruch- und reißfest sein sollten. Der Siedewasserreaktor war im August 1992 wegen der fälligen Jahresrevision abgeschaltet worden. Ob und wann Brunsbüttel wieder ans Netz geht, ist nach Angaben des Kieler Ministeriums zur Zeit noch völlig offen. dpa