: Wirbel um AKW-Pfusch in Brunsbüttel und anderswo
Hamburgs Umweltsenator Fritz Vahrenholt (SPD) bezeichnete die Offenbarung eines ehemaligen Werkstoff-Prüfers, beim Bau der AKWs in Krümmel, Stade und Grohnde sei gepfuscht, im Suff gearbeitet und manipuliert worden, gestern als „starkes Stück“. Die Arbeiter müßten sich fragen lassen, was für ein Sicherheitsverständnis sie haben. Heute werde auf die „Atom-Mafia“ eingedroschen, und die, die damals derart arbeiteten, entschuldigten sich nun mit den schlechten Arbeitsbedingungen. Es sei „ein Ding, daß diese Leute zehn Jahre geschwiegen haben“.
Das Kieler Energieministerium fühlt sich durch die jüngsten Veröffentlichungen bestätigt. Sie lägen auf der Linie dessen, was in der vergangenen Woche über den Bau des AKW Brunsbüttel bekannt wurde. Der ehemalige Werkstoff- Prüfer wurde gestern noch vom Ministerium vernommen. Die Kieler SPD-Fraktion will auf der nächsten Landtagssitzung vom 24. bis 26. Februar die sofortige Stillegung des AKW Brunsbüttel beantragen, sollten die bisher entdeckten Risse in den Rohrleitungen betriebsbedingt sein. Die Landesregierung soll außerdem verpflichtet werden, Parlament und Ausschüsse ständig auf dem Laufenden zu halten. nm
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen