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Polit-Kosmetik in Togo

■ Armee soll unter Regierungskontrolle

Lomé (AFP/dpa/taz) – Togos Präsident Gnassingbé Eyadéma und Ministerpräsident Kokou Koffigoh haben am Donnerstag abend einen Sieben-Punkte-Plan vorgelegt, der aus ihrer Sicht die politische Krise des Landes lösen soll. Das von beiden Politikern unterzeichnete Dokument sieht vor, daß die Armee – die in den letzten Wochen zahllose Gewaltakte gegen die Bevölkerung der Hauptstadt Lomé begangen hatte – in den Kasernen bleibt und daß alle Sicherheitskräfte „der Regierung“ (statt wie bisher dem Präsidenten) unterstellt und unter gewissen Umständen zur „Wiederherstellung der Ordnung“ eingesetzt werden dürfen. Ferner soll ein „Tag der nationalen Versöhnung“ stattfinden. Gestern wollte Koffigoh ein neues Kabinett vorstellen. Der Plan ist die Antwort der Regierung auf das Scheitern von Verhandlungen mit der Opposition, die Anfang der Woche im französischen Colmar stattgefunden hatten.

Der Flüchtlingsstrom aus Lomé ins Ausland und in die Provinz hielt unterdessen an. Nach Angaben des Eyadéma-treuen Verteidigungsministers Inoussa Bouraima flohen bislang 105.000 Menschen außer Landes; davon seien 45.000 wieder zurückgekehrt. Nach Angaben der Behörden in Ghana sind dort allerdings bis zu 200.000 Togoer eingetroffen. Benin meldet 94.000 togoische Flüchtlinge.

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