: Neue politische Kultur der Grünen
■ GAL-Fraktionsvorsitzende Krista Sager zur Abstimmungsniederlage
INTERVIEW
Neue politische Kultur der Grünen GAL-Fraktionsvorsitzende
Krista Sager zur Abstimmungsniederlage
taz : Du gehörst zu den sechs GAL- Bürgerschaftsabgeordneten, die Militärinterventionen im ehemaligen Jugoslawien fordern. Habt ihr euch jetzt ein Mißtrauensvotum eingehandelt?
Sager: Nein. Die Versammlungsteilnehmer hätten die Möglichkeit gehabt, uns das Mißtrauen auszusprechen. Sie wollten das nicht. Inzwischen ist bei uns eine neue politische Kultur gewachsen. Man kann sich heftig miteinander streiten, man kann total unterschiedlicher Meinung sein. Und hinterher wird nicht mit Abstrafung der Unterlegenen reagiert.
Ich glaube, daß die Arbeit der Fraktion von den meisten GAL- Mitgliedern positiv bewertet wird. Schließlich sind Bosnien und die Grundfragen der Friedenspolitik nicht unsere zentralen Themen.
taz: Aber die Debatte um diese Themen hat doch das Vertrauensverhältnis in der Fraktion beschädigt. Deine Bürgerschaftskollegin Anna Bruns meint jedenfalls, es müsse jetzt erst einmal wieder gegenseitiges Vertrauen erarbeitet werden.
Sager: Das können wir hinkriegen, wenn wir wollen. Und ich will!
taz Hältst du eure Positionen in der Jugoslawien-Frage immer noch für richtig?
Sager: Ja, natürlich. Ich ändere doch nicht im Laufe einer Versammlung meine Meinung. Interview: oet
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