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Mit Energie gegen das Ozonloch

■ Umweltsenator stellt neue Programme vor / Geld für die richtige Isolierung beim Umbau

Mit Energie gegen das Ozonloch

Umweltsenator stellt neue Programme vor / Geld für die richtige Isolierung beim Umbau

In regelmäßigen Abständen wird die Öffentlichkeit aufgeschreckt: Und wieder haben Wissenschaftler entdeckt, daß das Ozonloch schneller gewachsen ist, als zuerst angenommen worden war. Die Zeit zu handeln wird knapp, dabei klingt schon der Vorschlag der Klima-EnqueteKommission des Bundestages, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2005 um mindestens 30 Prozent zu reduzieren, ziemlich gewagt. Umweltsenator Ralf Fücks hat gestern gemeinsam mit Christine Wischer, Sprecherin der Umweltdeputation drei Programme zum Energiesparen vorgelegt. Die sollen nicht nur das Ozonloch zu stopfen, sondern außerdem noch das im Portemonnaie.

Bis zu zwei Drittel könnten die Heizkosten in Bremer Wohnungen gesenkt werden, haben Modellberechnungen ergeben. Und das allein mit verbessertem baulichem Wärmeschutz. Deshalb soll jetzt der nachträgliche Einbau von Wärmedämmmungen an Außenwänden, Dach und Kellerdecke genauso gefördert werden wie der Umstieg auf Wärmeschutzverglasung. 400 Mal 5.000 Mark werden dafür zur Verfügung gestellt. Mit der Förderung sollen die Eigentümer auf lange Frist keinen Pfennig dazubezahlen, weil sich die Investition über die gesenkten Nebenkosten rechnet.

Während das erste Programm auf die Häuslebesitzer zielt, soll das zweite und dritte die Häuslebauer zum Sparen anregen: In Skandinavien sei bewiesen worden, daß sogenannte Niedrig- Energie-Häuser mit weniger als einem Drittel des Wärmebedarfs auskommen können, berichtet das Umweltressort. Der Bremer Neubau in diesem Standard soll mit bis zu 14.000 Mark bezuschußt werden. Und mit einem weiteren Programm werden Demonstrationsprojekte im öffentlichen Wohnungsbau gefördert. Noch in diesem Jahr werden 51 Sozial- und Altenwohnungen in Bremen-Nord fertig, die so gebaut und mit 600.000 Mark gesponsert sind. Allein eine halbe Million soll in die Nachrüstung eines Bremerhavener Hochhauses aus den 60er Jahren gesteckt werden.

Noch in der Schublade liegen weitere Programme zur Förderung von effektiveren Heizanlagen, der Kraft-Wärme-Kopplung und zur Nutzung der Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung. Doch die müssen erst durch die Wirtschaftsförderungsausschüsse,weil sie aus den Mitteln des Wirtschaftspolitischen Aktionsprogramms gefördert werden sollen. Damit soll, so Fücks, der „dringend erforderliche ökologische Strukturwandel der bremischen Wirtschaft vorangetrieben werden“. Spätestens zum 1. Juni sollen auch diese Programme in Kraft treten. J.G.

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