Alles heiße Luft aus Auspuffrohren?

■ Verpestet die Formel1 demnächst das Berliner Umland?

Berlin (dpa/taz) – Als heiße Luft aus Auspuffrohren entpuppen sich zusehends die Spekulationen um eine geplante Formel-1-Rennstrecke in der Umgebung Berlins. Dahingehende Pläne des ADAC Berlin sind wohl eher in der Öffentlichkeit bekannt geworden als vorgesehen. Die Internationale Automobilsport-Föderation (FISA) weiß jedenfalls, folgt man den Worten ihres Sprechers Martin Whittaker, von nichts: „Der FISA liegen derzeit noch keine konkreten Pläne zu einer Rennstrecke in Berlin vor.“ Angeblich aber soll Bernie Ecclestone, FISA- Vizepräsident und Chef der Formel-1-Konstrukteurs-Vereinigung, gegenüber dem Berliner ADAC geäußert haben: „Hockenheim muß nicht immer die Formel1 haben.“ Dort wird der jährliche deutsche Grand Prix ausgefahren. Die Reaktion der zuständigen Stellen changieren zwischen Unwissenheit und Unverständnis. „Es ist bedauerlich, daß angeblich potente Investoren das Land mit großartigen Projekten überfallen, deren Großartigkeit sich erst noch herausstellen muß“, ließ der Sprecher des brandenburgischen Umweltministeriums, Florian Engels, verlauten. Und auch Harry Schulze, Bürgermeister von Freidorf im Kreis Königs Wusterhausen, in dem das vom ADAC anvisierte Gelände liegt, war völlig überrascht. Die Gemeinde, Besitzerin des etwa 50 Quadratkilometer großen ehemaligen Armeegeländes, plante dort einen Freizeitpark mit Hotel. Schulze kündigte Widerstand gegen die Pläne an.