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Ohne AEG: Die Ersten werden die Letzten sein...

■ Bosch und Liebherr bauen den Öko-Kühlschrank der Firma Scharfenstein nach

Berlin (taz) – Glaube keinem Techniker, den du nicht selbst bezahlt hast. Noch vor wenigen Monaten beschworen Deutschlands Kühlschrankfabrikanten unisono, ohne ozonauflösendes Fluor im Kühlmittel gehe es nun mal nicht. Was kümmert sie ihr Geschwätz von gestern. Heute werben die Marktführer Bosch und Liebherr auf der Hausgeräte-Messe „Domotechnica“ in Köln für ihre neue Kühlschrankgeneration, die mit einem harmlosen Gemisch aus Propan- und Butangas auskommt. Eine geistige Eigenleistung der Konzerne ist freilich nicht erkennbar. Ihre Ingenieure haben schlicht die Methode der Firma Scharfenstein in der ehemaligen DDR abgekupfert, die seit 1992 einen FCKW-freien Kühlschank produziert. Der Scharfenstein-„Greenfreeze“ verbraucht obendrein weniger Energie und mußte aller Proteste aus der Branche zum Trotz vom TÜV als absolut betriebssicher genehmigt werden.

Einer mußte halt der erste sein, wie die AEG dieser Tage wirbt: die Daimler-Tochter läßt auf ganzseitigen Anzeigen Spermien ein weißes Loch befruchten. Die eigene Potenz kann nicht gemeint sein – Als letzte deutsche Firma will AEG weiterhin Kühlschränke mit eingebautem Umweltschaden vertreiben – der firmeneigene FCKW- Ersatz „FKW 134a“ heizt das Klima noch stärker auf als CO2. nh

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