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Gläserne Kuppel für den Reichstag

■ Wettbewerb zu neuem Parlamentsviertel entschieden Überdachte „Spreeterrassen“ und „Bundesforum“

Berlin. Drei international renommierte Architekten aus London, Zürich und Amsterdam sind die Chefplaner beim Umbau des Reichstagsgebäudes für den Bundestag in Berlin. Wie gestern abend bekannt wurde, erhielt der Berliner Architekt Axel Schultes im Parallel-Wettbewerb „Spreebogen“ zur Gestaltung des künftigen Parlamentsviertels den ersten Preis. Die Konzeption dieses Viertels ist eines der größten Städtebau-Projekte der Welt.

Die mit hochrangigen Bonner und Berliner Politikern und namhaften Architekten besetzte Jury wählte diese Entwürfe in mehreren Sitzungen unter den mehr als neunhundert Vorschlägen für die Gestaltung des künftigen Parlamentsviertels aus. Heute werden von Bundesbauministerin Irmgard Schwaetzer (FDP) im Reichstag die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt. In beiden Wettbewerben wurden mehrere Preise vergeben. Die unterschiedlichen Entwürfe sollen in den kommenden Monaten aufeinander abgestimmt werden.

Zu den Gewinnern im Reichstagswettbewerb gehört der Brite Sir Norman Foster. Er wurde als Baumeister der Hongkonger Zentrale der „Hongkong and Shanghai-Bank“ bekannt – ein spektakulärer Wolkenkratzer aus Glas und Stahl, der die Silhouette der Kronkolonie prägt. In Berlin plant er einen großen gläsernen Dachaufbau auf dem Reichstagsgebäude.

Sein Mitgewinner, der Spanier Santiago Calatrava (Zürich), geht sogar noch weiter. Er will auf dem fast hundert Jahre alten Gründerzeitbau eine riesige Glaskuppel errichten. Er entwarf in der Vergangenheit unter anderem Brücken. Der Amsterdamer Baumeister Pie de Bruyn verlagert als dritter Preisträger den Plenarsaal in einen Neubau, der mit einem Tunnel mit dem Reichstag verbunden ist.

Während beim Reichstagsumbau die Ideen ausländischer Architekten Anerkennung fanden, setzte sich beim Konzept für das neue Parlamentsviertel neben Schultes als zweiter deutscher Preisträger Miroslav Wolf aus Saarbrücken durch. Schultes hat unter anderem das Bonner Kunstmuseum entworfen und bei der Internationalen Bauausstellung in Berlin mitgewirkt.

Er plant „überdachte Spreeterrassen“ an den Spreeufern innerhalb des Bundestagskomplexes. Auffällig an seinem Entwurf ist eine in drei Gebäudekomplexe unterteilte Schiene in Ost-West- Richtung, die über die Spree führt. Bundestag, Bundeskanzleramt und ein „Bundesforum“ sollen hier untergebracht werden. Zum Spreebogen hin öffnet sich ein Park, auf der anderen Seite wird der Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude vergrößert. dpa/taz

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