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Ghali sprach die Unwahrheit

■ UNHCR nicht zur Wiederaufnahme der Bosnienhilfe aufgefordert

Genf (taz) – Entgegen seinen eigenen Behauptungen hat Generalsekretär Butros Ghali die Flüchtlingshochkommissarin Sadako Ogata oder das Flüchtlingswerk der UNO (UNHCR) in Genf zu keinem Zeitpunkt zur Wiederaufnahme der von Ogata suspendierten Hilfsoperationen in Bosnien aufgefordert. Das bestätigte Ogatas Sprecherin Sylvana Foa am Dienstag auf Anfrage. Nach einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrates hatte Ghali am Freitag letzter Woche in New York erklärt: „Ich habe bereits eine Nachricht an Frau Ogata geschickt, mit der Aufforderung, die Hilfsoperationen wieder aufzunehmen.“ Auf die Frage, ob Ogata einverstanden sei, antwortete Ghali: „Ich leite diese Operation.“ Diese Äußerungen des UNO-Generalsekretärs hatten zu zahlreichen Meldungen geführt, Ogata habe einen „Fehler“ gemacht und erwäge nun ihren Rücktritt. Tatsächlich fand die erste Kommunikation zwischen Ghali und Ogata am Sonntag statt – zu einem Zeitpunkt, als das UNHCR die Wiederaufnahme der Hilfe bereits angeordnet hatte.

Auch der Vorwurf, Ogata habe „eigenmächtig“ gehandelt, entspreche nicht den Tatsachen. Vor ihrer Entscheidung habe Ogata lange mit dem UNO-Vermittler für Bosnien, Cyrus Vance, telefoniert. Andreas Zumach

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