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Rechtsradikaler erhängt sich nach Festnahme

■ Der Mann war bereits einmal verurteilt

Dresden (dpa/AP) – In Hoyerswerda hat sich am Sonntag ein Mann aus der Neonazi-Szene in Polizeihaft erhängt. Dem vorangegangen war ein Überfall auf einen Jugendclub in Hoyerswerda, bei dem 40 rechtsextremistische Jugendliche zahlreiche Gäste mißhandelt und einen Musiker lebensgefährlich verletzt haben. Wie der Sprecher des sächsischen Landeskriminalamtes, Volker Lange, am Dienstag in Dresden bestätigte, erhängte sich der Mann in der Haft.

Der 22jährige war bereits an den rassistischen Ausschreitungen im Herbst 1991 in Hoyerswerda beteiligt gewesen. Damals war er wegen schweren Landfriedensbruchs zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten auf Bewährung verurteilt worden, teilte das sächsische Justizministerium am Dienstag in Dresden mit. In einem zur Zeit laufenden Verfahren wegen Einbruchsdiebstahls war er zur Fahndung ausgeschrieben, aber mangels festem Wohnsitz nicht auffindbar.

Das Ministerium bestätigte den Selbstmord des Mannes, der sich am Sonntag in einer Zelle des Polizeireviers Hoyerswerda erhängt hatte. Als er am Sonntag nachmittag dem Haftrichter vorgeführt werden sollte, wurde er mit einem vom Bettlaken abgerissenen Stoffstreifen erhängt in der Zelle aufgefunden.

Die Sonderkommission Rechtsextremismus (Soko Rex) des Landeskriminalamtes Sachsen und die Staatsanwaltschaft Bautzen nahmen kurze Zeit später drei Beschuldigte vorläufig fest und erließen am Montag gegen die Täter Haftbefehl wegen Landfriedensbruchs und schwerer Körperverletzung.

Bei dem Überfall auf den Jugendclub „Nachtasyl“ wurde der Fahrer der Musikband zusammengeschlagen und von einem Auto, das die Neonazis umstürzten, fast erdrückt. Der Mann befindet sich noch in Lebensgefahr.

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