: Fleischgenuß ist unbedenklich
Den Haag (dpa) – Wer viel Fleisch ißt, hat nach einer großangelegten Untersuchung niederländischer Wissenschaftler kein höheres Darmkrebs-Risiko als ein Vegetarier. Auch Alkohol verursacht keinen Darmkrebs. Dagegen erkranken ältere Menschen, die über Jahrzehnte hinweg regelmäßig Bier getrunken haben, recht häufig an Mastdarmkrebs. Wie die Niederländische Krebsbekämpfung am Mittwoch in Den Haag mitteilte, wurden für die Studie in den vergangenen sechs Jahren die Ernährungsgewohnheiten von mehr als 120.000 niederländischen Männern und Frauen zwischen 55 und 69 Jahren untersucht. „Entgegen weitverbreiteter Annahme scheint es zwischen Fleisch als Bestandteil einer warmen Mahlzeit und der Entstehung von Darmkrebs nicht die geringste Verbindung zu geben“, lautet das Fazit der Untersuchung. Nur bestimmte Wurstwaren enthielten offenbar krebserregende Stoffe. Welche das seien, müsse allerdings noch herausgefunden werden. Ebensowenig wie vegetarische Kost schützt den Angaben zufolge fettarmes Essen vor bösartigen Tumoren.
Ursache der erhöhten Darmkrebs-Rate bei Biertrinkern könnten nach Vermutungen der Wissenschaftler Nitrosamine sein, die bis 1979 auch im deutschen Bier enthalten gewesen seien. Das Bundesgesundheitsamt (BGA) in Berlin bestätigte, daß es keine Probleme mehr mit Nitrosaminen im deutschen Bier gebe. Im Tierversuch haben sich die Stickstoffverbindungen als krebserregend erwiesen. „Ob sie allerdings auch hier für die Entstehung der Krankheit verantwortlich sind, ist noch gänzlich ungeklärt“, so die niederländischen Wissenschaftler.
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