piwik no script img

Giftmüll rollt mit der Bahn nach Hause

■ Drei deutsche Entsorgungsunternehmen sollen die Giftfässer in Sibiu verpacken

Berlin (taz) – Am 2. März wollen Aktivisten von Greenpeace 425 Tonnen deutschen Giftmülls drei Entsorgungsfirmen und dem die Aktion überwachenden TÜV Rheinland übergeben. Am 8. März sollen 40 bis 50 Bahnwaggons in Sibiu eintreffen. Die Firmen Trienekens (Viersen), Edelhoff (Iserlohn) und das Recycling Zentrum Staßfurt bei Magdeburg werden die teils geborstenenen, teils leckenden Giftmüllfässer „ordnungsgemäß verpacken“, sagt Frank- Rainer Billigmann vom Bundesverband der Entsorgungswirtschaft (BDE). Wohin der Müll dann in Deutschland transportiert wird, weiß Billigmann noch nicht. Im Gespräch waren die hessische Untertagedeponie Herfa-Neurode und die Chemie AG Bitterfeld. Klar sei jedoch, daß keine kontaminierte Erde zurückbleibe.

Dafür könnte es zu spät sein. Greenpeace hat bereits Bodenverseuchungen festgestellt. Das Bundesumweltministerium müsse die Böden abtragen lassen und nach Deutschland zurückbringen, fordern die Umweltschützer. Unter Mithilfe der Bevölkerung hatten sie mehr als 400 Tonnen der Giftlast gefunden und Bundesumweltminister Klaus Töpfer ein Ultimatum gestellt: Falls er den Rücktransport nicht besorge, wolle Greenpace das Gift zurückholen und vor Töpfers Ministerium abladen. Hermann-Josef Tenhagen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen