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Was darf Satire? Alles!-betr.: "Grüne: Video ändern", taz vom 20.2.93

betr.: „Grüne: Video ändern“, taz vom 20.2.93

Den Regierenden liegen angesichts der allgemeinen Anti-Olympia-Stimmung in der Stadt trotz Suggestivumfragen, anläßlich fortgesetzter Pleiten und Skandälchen in der Olympiaplanung die Nerven blank. Zu groß sind die Millionengräber, die sie bereits gebaut haben.

Was macht die AL? Sie läßt die Chance – trotz guter Argumente – ungenutzt verstreichen, die Olympiaplanungen zu beerdigen.

Es ist ein Armutszeugnis für die Alternative Liste, daß sie ihrer zur Zeit einzigen profilierten Politikerin, Judith Demba, in den Rücken fällt und einen Kotau vor solchen zweifelhaften Gestalten wie Manfred Preuss, dem olympiapolitischen Sprecher der CDU und Konzernlobbyisten, begehen. Dieser warf Frau Demba anläßlich einer antiolympischen Protestaktion in Lausanne ein verkümmertes Demokratieverständnis vor, „wenn man sich eindeutigen Mehrheitsbeschlüssen des Abgeordnetenhauses fortwährend widersetzt“. Anstatt dieses Schmalspurdemokratieverständnis anzugreifen, anstatt auf die sozialen Auswirkungen eines Olympia 2000 in unserer Stadt hinzuweisen (Verschuldung, Großbaustelle, Mietwucher, Vertreibungen aus den Innenstadtbezirken usw.), distanziert sie sich in vorauseilendem Gehorsam von einem satirischen Anti-Olympia-Video und damit von ihrer sportpolitischen Sprecherin. Alfred Kerschberger, Berlin

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