: Griechische Ostkurve ?
■ "Schmuserunde" zum Stadionumbau
Griechische Ostkurve?
„Schmuserunde“ zum Stadionumbau
Ab Spätsommer wird's ernst in deutschen Stadien: Dann gilt das Verdikt von FIFA und UEFA, daß schon bei Qualifikationsspielen für Europa- oder Weltmeisterschaft die Fans sitzen müssen. Stehende Fans gelten als Gefahrenherd. Stehplätze bleiben dann leer. Vor diesem Hintergrund fand am Donnerstag in der Bürgerschaft ein Symposium zum Thema „Perspektiven einer neuen Ost- Kurve“ statt — es trafen sich Sportfunktionäre, Politiker, Fußballfans und zwei echte Senatoren, Ralf Fücks (Stadtentwicklung) und Friedrich van Nispen (Inneres und Sport). Der Anstoß kam vom „Fan-Projekt Bremen e.V.“, der über den hochkarätigen Auflauf sehr zufrieden war. Harry Klingebiel vom Projekt: „So eine Veranstaltung im Fußballzusammenhang ist einmalig.“
Die Ostkurve im Weserstadion ist eine Hängepartie. Nachdem die übrigen Teile des Stadions u.a. mit Werder-Mitteln umgebaut wurden, hat der Verein kein Interesse mehr, für die Ostkurve zu zahlen. Bremen hat eh kein Geld. Also kein Thema? Die (organisierten) Fans sagen: doch! Sie entwickelten ein Modell, das das Stadion als städtischen Raum begreift, wo außer Fußball noch viele andere Filme laufen können und die Ostkurve als Ort der Jugendkultur zu gestalten wäre. Überraschend fanden alle die Pläne gut, selbst Stadtteilvertreter Hucky Heck, dessen Klientel jeden Mehrbetrieb am Peterswerder fürchtet. Werders Willy Lemke mokierte sich hinterher über die „Schmuseveranstaltung“.
Nur übers Geld gerieten sich Verein und Politik in die Haare. Schließlich traf man sich: Eine Planungsgruppe soll ein Finanzierungsmodell erstellen. Wenn alle beteiligten Ressorts zusammenschmeißen und Sponsoren gefunden werden und EG-Fördermittel aufzutreiben sind — ließen sich die Bauzinsen von 2 1/2 Millionen pro Jahr bezahlen. Derweil hat Fan-Projekt-Präsi Narciss Goebbel schon eine Billigidee für die Ostkurve: große Stufen wie in griechischen Arenen. Kann man drauf sitzen und stehen. Bus
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