Bremen nicht versorgt

■ Duales System erst für 30.000 Haushalte

„Bremen verstößt gegen die Verpackungsverordnung.“ Diesen Vorwurf erhob gestern die Verbraucherzentrale des Landes. Bis heute müsse der gelbe Sack flächendeckend verteilt sein. Tatsächlich hätten aber nur etwa 30.000 Haushalte in Bremen die Möglichkeit, ihre Verkaufsverpackungen vor der Haustür abholen zu lassen, moniert die Verbraucherzentrale. Alle anderen müßten weiter zwei Pfennig pro Verpackung zahlen für ein System, an das sie vielleicht erst Ende 1994 angeschlossen werden.

Von der ursprünglich in der Verordnung vorgesehenen Rücknahmepflicht der Verkaufsverpackungen habe die Bremer Umweltbehörde den Handel befreit. Damit sei gleichzeitig die „Betriebserlaubnis“ für die private Müllabfuhr des Dualen Systems erteilt worden, obwohl eine flächendeckende und haushaltsnahe Erfassung der Verkaufsverpackungen „nicht gewährleistet ist“.

Die Verbraucherzentrale fordert die Umweltbehörde auf, die flächendeckende und haushaltsnahe Erfassung nachzuweisen und umzusetzen. Gleichzeitig solle sie sich dafür einsetzen, daß der –Grüne Punkt“ den Verpackungen entzogen wird, die nachweislich nicht zu recyceln seien oder gefährliche Produktreste enthielten und in den Sondermüll gehörten. dpa