■ 3. Welt/Pankow
: Nicht einfach anhängen

„Dritte-Welt-Arbeit ist schwierig in einem Bezirk, in dem es an allen Ecken brennt – auch politisch schwierig“, sagt Gerd Schwarz. Er leitet das vor einem Jahr gegründete „Dritte-Welt-Büro“ in Pankow, eine Einrichtung der Jugendförderung des Bezirks. Vorbild ist Reinickendorf, Pankows „Partnerbezirk“ im Westen. „Was die Jugendpflege dort mit Burkina Faso macht, das finden wir schon vorbildlich“, befindet Schwarz, selbst ein Westler mit Background aus der Soli-Bewegung.

Drei Ost-BerlinerInnen waren bei der letzten Reise nach Burkina Faso bereits mit von der Partie – mit 1.400 Mark aus der eigenen Tasche. Das „ist für viele hier schlechterdings nicht möglich“, so Schwarz. An die Reinickendorfer Partnerschaft will und kann man sich also nicht einfach „anhängen“: „Was Eigenes aufzuziehen, ist schon sinnvoll, weil halt die Adressaten auch ganz andere sind.“

Aber noch ist das Zukunftsmusik. Zur Zeit konzentriert sich das Büro auf das, „was man hier tun kann“: Aktivitäten in Schulen und im Bildungsbereich, Seminare, Informationsstände, Büchertische.

Institutionell ist das Dritte-Welt- Büro in Pankow zwar verankert, doch man lebe nur im Jahresrhythmus: ABM-Maßnahmen laufen aus, Anträge auf Verlängerung müssen geschrieben werden. „Für eine verbindliche Partnerschaft mit einer Stadt in der Dritten Welt bräuchte man einen längerfristigen Zeitrahmen im Rücken.“

Kontakt-Tel.: 4829652