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Keine Genehmigung für Konrad

■ Griefahn: Mehr Zwischenlager und Suche nach anderem Standort

Das geplante Atommüllendlager im Schacht Konrad in Salzgitter wird vorerst nicht genehmigt. Das erklärte Niedersachsens Umweltministerin Monika Griefahn (SPD) zum Abschluß der Erörterung der 289.000 Einwendungen. Zahlreiche wichtige Fragen zur Langzeitsicherheit und radioaktiven Belastung der ebenso wie der Endlagerarbeiter seien auch nach dem 71 Tage langen Erörterungsmarathon nicht geklärt. Frühestens 1995 oder 1996 sei mit einer Entscheidung über das Endlagerprojekt zu rechnen. Dadurch würde der Termin für den Betriebsbeginn mindestens auf 1998 oder 1999 verzögert.

Das Bundesamtes hat die Vorwürfe zurückgewiesen; man hoffe, Schacht Konrad könne wie zuletzt geplant 1997 betriebsbereit sein. Griefahn schloß dagegen eine Nacherörterung sowie weitere Bodenuntersuchungen nicht aus. Der von Töpfer per Weisung im vorigen September durchgesetzte Erörterungstermin sei eindeutig zu früh gewesen. Noch immer läge ein halbes Dutzend wichtiger Gutachten nicht vor. Griefahn zog erneut die grundsätzliche Eignung des ehemaligen Erzbergwerks in Zweifel, in das insgesamt 650.000 Kubikmeter schwachaktiven Atommülls eingelagert werden sollen. Andere Standorte müßten deshalb gesucht werden. In der Zwischenzeit müßten in allen Bundesländern mit Atomkraftwerken Zwischenlager möglichst an den Kraftwerksstandorten eingerichtet werden.

dpa

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