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Razzia gegen „Nationalistische Front“

■ Polizei durchsucht über 60 Wohnungen

Hannover (AP/AFP) – In einer Großaktion der Polizei gegen Anhänger der verbotenen rechtsextremen „Nationalistischen Front“ sind am Mittwoch in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt über 60 Wohnungen durchsucht worden. Wie ein Sprecher des niedersächsischen Landeskriminalamtes mitteilte, ermitteln die Behörden im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft Celle unter anderen gegen vier Personen im Alter zwischen 30 und 38 Jahren wegen des Verdachts der Mitgliedschaft oder Gründung einer terroristischen Vereinigung oder anderer Straftaten. Der Schwerpunkt der Aktion habe im Raum Braunschweig gelegen.

Bereits im Sommer letzten Jahres hatte die Polizei nach diesen Angaben bei einigen der Beschuldigten Waffen, Munition, Sprengstoff und einen selbstgefertigten Sprengsatz sichergestellt. Es seien außerdem sogenannte Aktionspläne gefunden worden, „in denen Straftaten geplant wurden“. Fotos und andere Aufzeichnungen lassen nach Ansicht des Landeskriminalamts und der Staatsanwaltschaft Celle den Schluß zu, „daß bestimmte Personen des öffentlichen Lebens aus dem Bereich Braunschweig, ein Beamter der Staatsanwaltschaft Braunschweig, ein Amtsrichter sowie Polizeibeamte ausgespäht worden sind“. Wegen dieser Funde und weiterführender Ermittlungen habe der Generalbundesanwalt das Verfahren eingeleitet. Es sei jetzt an die Generalstaatsanwaltschaft Celle abgegeben worden.

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