piwik no script img

Die im Käfig schwitzen

■ Kiel Boastars trotz Schwächung Favorit der Mannschaftsmeisterschaften

Für den Hattrick würde sich Carsten Frenz gerne selbst belohnen: Eine Flasche Rotwein und genügend Zeit für das geliebte Billardspiel im frischerworbenen Landsitz in Südfrankreich sind eingeplant. Vor dem Vergnügen kommt aber erst einmal die Arbeit: An diesem Wochenende müssen die Männer der Kiel Boastars bei der Mannschaftsmeisterschaft der Squashspieler in München ihre Spielstärke unter Beweis stellen.

Zum ersten Mal nach drei Jahren schloß die Mannschaft von Carsten Frenz die Vorrunde nicht als Sieger ab, landete nur auf dem dritten Rang der Punktrunde: „Wichtig ist, daß wir am Ende ganz vorne stehen“, protzt Manager und Trainer Frenz.

Carsten Frenz kann sich den lockeren Umgang mit Spielern, anderen Trainern und den Journalisten erlauben. Als einziger hat er Squash bisher erfolgreich zum Geschäft gemacht – die besten Spieler zieht es nach Kiel, weil dort genügend gezahlt wird. Das Umfeld stimmt auch, und ganz nebenbei hat Carsten Frenz das wichtigste Squash- Turnier in Europa an der Förde angesiedelt. Schon im vergangenen Jahr wurde der Erfolg der Kieler so groß, daß er die gesamte Liga bedrohte. Bundesligasquash wurde langweilig. Frenz überlegte sich deshalb etwas Besonderes — er tauschte seine starke Nummer Drei, Jochen Arndt, gegen den wesentlich schwächeren Ingolstädter Jens Fuhrmann. Plötzlich war Squash wieder interessant, ohne Kieler Zutun hatte sich auch Paderborn verstärkt, und der Hamburger DHSRC überraschte mit einer ausgeprochen ausgeglichenen Mannschaft. Vier fast ebenbürtige Mannschaften qualifizierten sich für die Endrunde.

Frenz hofft trotzdem auf den Sieg, nur dann warten Rotwein und Billard unter der Sonne der Côte d'Azur auf ihn: „Die Teams können alle gewinnen, aber wir haben schließlich den Titel zu verlieren“, erzählt er und verweist auf seine Mannschaft, die in Bestbesetzung antritt.

ank

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen