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Ein Friedensabkommen für Afghanistan unterzeichnet

■ Zehn Mudschaheddin-Gruppen einigten sich

Islamabad (AP) – Fast ein Jahr nach dem Sturz der sozialistischen Regimes in Kabul haben sich die islamischen Mudschaheddin auf eine friedliche Beilegung ihres Machtkampfs verständigt. Zum Abschluß fünftägiger Verhandlungen unter pakistanischer Vermittlung unterzeichneten die Führer aller zehn Organisationen gestern in Islamabad das Friedensabkommen, das eine Aufteilung der staatlichen Macht vorsieht. Dazu soll sofort ein Waffenstillstand in Kraft treten.

Die Einigung sei während einer nächtlichen Marathonsitzung erzielt worden, erläuterte ein Sprecher des afghanischen Staatspräsidenten Burhanuddin Rabbani. Zu den Kernpunkten des Abkommens gehört, daß Rabbani Staatspräsident bleibt, während sein Kontrahent Gulbuddin Hekmatyar von der radikal-islamischen Miliz Hesb-e-Islami bis zu einer demokratischen Wahl die Führung der neuen Übergangsregierung übernimmt.

Die Führer der zehn Gruppierungen einigten sich im einzelnen darauf, daß binnen acht Monaten ein „Großer Rat“ mit der Aufgabe einberufen werden soll, eine Verfassung zu entwerfen. Für 1994 wurden allgemeine Wahlen ins Auge gefaßt. Das Abkommen sieht die Bildung eines Kabinetts innerhalb von 15 Tagen und die Schaffung eines Verteidigungsrates vor, dem jeweils zwei Vertreter der zehn Gruppen angehören sollen, bis das Kabinett endültig gebildet ist.

Der pakistanische Ministerpräsident Nawaz Sharif teilte mit, der Waffenstillstand solle von der Konferenz Islamischer Staaten und Repräsentanten aller zehn Mudschaheddin-Gruppen überwacht werden. Der pakistanische Außenminister Mohammed Shaharyar Khan warnte: „Wenn sie nach der Unterzeichnung des Abkommens erneut gegeneinander kämpfen, dann gibt es nichts mehr, was wir tun könnten.“ Siehe Kommentar Seite 10

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