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Die meisten fahren unter fremder Flagge

Die meisten Schiffe deutscher Seeschiffsreedereien fahren mittlerweile unter ausländischen Flaggen: Von den insgesamt 676 (1991: 677) Handelsschiffen unter deutschem Management — ohne Küstenschiff-

fahrt und Fischerei — fuhren 1992 (Stand 31. Dezember) nur noch 322 (388) Schiffe unter deutscher Flagge. Dabei transportierten sie eine Tonnage von insgesamt 4,2 (3,8) Millionen BRT, teilte der Verband Deutscher Reeder (VDR) am Dienstag in Hamburg im „Schiff-

fahrt-Brief“ mit. Unter dem Banner fremder Nationen fuhren 354 (289) Schiffe mit einer Frachtmenge von 3,9 (3,2) Millionen BRT, von denen 153 Schiffe noch in deutschen Registern verzeichnet sind.

Bei einer nahezu unveränderten Anzahl von Schiffseinheiten hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr die Tonnage um 3,6 Prozent auf insgesamt 8,1 (7,8) Millionen BRT erhöht. Der Frachtanteil unter der schwarzrotgoldenen Fahne sank dabei von 58,8 auf 52,1 Prozent. Die meisten ausgeflaggten Schiffe — insgesamt 22 — fahren unter der Fahne Zyperns, teilte der Verband weiter mit. Gemessen an der Bruttotonnage werden 36 Prozent der Frachtmenge unter der Flagge von Liberia transportiert, gefolgt von Zypern (16 Prozent), Panama (15 Prozent) und Antigua (zehn Prozent).

Der Reederverband führt die gestiegene Zahl von Ausflaggungen auf „die Einschränkung der Schiff-

fahrtsförderung des Bundes“ zurück. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen müßten Reeder „notgedrungen“ auf die personalkostensparenden fremden Flaggen umstellen, „um wettbewerbsfähig zu bleiben“, sagte der Verbandssprecher Ralf Schneider. Inwieweit sich der Trend fortsetze, sei ungewiß. Die Deutsche Seereederei Rostock (DSR) überlege bereits, einige ihrer rund 60 Handelsschiffe noch in diesem Jahr umzuflaggen. dpa

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