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Lücke-Kinder keine Lückenbüßer

■ Ab August erstmals Betreuung am Nachmittag für 10- bis 14jährige in den Freizis

In der Bremer Jugendarbeit wird ein Lücke gestopft. Jungen und Mädchen zwischen zehn und vierzehn Jahren sollen in Freizeitheimen die Gelegenheit bekommen, täglich für vier Stunden nach der Schule betreut zu werden. Erstmals in Bremen werden sie dann mittags bis nachmittags pädagogisch betreut. „Wir nennen Kinder zwischen zehn und vierzehn Jahren „Lücke-Kinder“, weil sie eigentlich keine Kinder mehr sind und trotzdem noch nicht zu den Jugendlichen rechnen“, sagt Sabine Hebenstreit Müller, Amtsleiterin Ost im Amt für Soziale Dienste. „Lücke“ aber auch, weil diese Kinder bisher völlig aus den kommunalen Angeboten für Kinder/Jugendliche herausfallen: Sie sind mit zehn Jahren schlicht zu alt für den Hort, und noch bis 14 zu jung für die Freizeitheime. „Wir müssen diesen Kindern mehr Unterstützung und mehr Sicherheit geben, weil sie sonst durch alle Maschen fallen“, sagt Hebenstreit- Müller. Mit Beginn des neuen Kindergartenjahres am 2. August sollen nun zum ersten Mal in sieben bis neun Freizeitheimen für jeweils etwa 20 Kinder diese Lücken geschlossen werden. Nach einem gemeinsamen Mittagessen wird für die Kinder Hilfe bei den Schularbeiten oder andere Aktivitäten angeboten. „Das Angebot ist verpflichtend, nicht in dem Sinne, daß die Kinder etwas Bestimmtes tun müssen, sondern darin, daß es die Gewißheit der pädagogischen Betreuung gibt“, sagt Hebenstreit- Müller. „Wir wollen sie ein bißchen bei der Hand nehmen und ihnen mit einem qualitativ guten Angebot viel offenen Raum bieten.“ Die Kosten für das Projekt richten sich wie bei den Kindergartenplätzen nach dem Einkommen der Eltern. Pro Haus steht neben Honorarkräften jeweils eine halbe Stelle für pädagogische Betreuung und für das Kochen zur Verfügung. Das gesamte Programm ist auf mindestens fünf Jahre ausgelegt. Die Nutzung der Räume in den Freizeitheimen ist nicht nur eine Platzfrage, meint Wolfgang Quitter, Sachgebietsleiter für Jugendarbeit. „Wir wollen den Jugendlichen auch ermöglichen, in die Freizeitheime hineinzuwachsen. Es soll eine Verzahnung mit der Einrichtung möglich werden.“ Besonders stolz sind die Organisatoren des Programms darauf, daß es ihnen gelungen ist, in den Zeiten chronischer Finanzknappheit zusätzliche Personalmittel für dieses neue Programm loszueisen. „Es ging nur mit einer klaren politischen Priorität für diesen jugendpolitischen Akzent und mit massiver Unterstützung unserer Senatsbehörde.“ Bernhard Pötter

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