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BGS: "Fußballer-Spaß"

■ Skinhead-Überfall tagelang verschwiegen / Staatsanwaltschaft ermittelt

tagelang verschwiegen/Staatsanwaltschaft ermittelt

Tagelang hat sich der Bundesgrenzschutz (BGS) geweigert, der auch als Bahnpolizei fungiert, einen Skinhead-Überfall im Bahnbereich als Straftat zu registrieren. Nachdem die NDR-Hamburg Welle über den Überfall von Skinheads auf Ausländer und Deutsche in einem Zug nach Winsen am vorigen Samstag berichtet hatte, hat die Hamburger Staatsanwaltschaft jetzt Ermittlungen gegen „Unbekannt“ eingeleitet.

In dem Zug waren die Skins zunächst mit St.Pauli-Fans aneinander geraten und hatten sich geprügelt. Wenig später fielen die rechtsradikalen Glatzen über Ausländer her, prügelten und traten zum Teil mit Springerstiefeln auf sie ein. Im Harburger Bahnhof schritten die Skins zum nächsten Akt: Sie wollten den Zug „säubern“. Gemeint war: „Ausländer raus!“ Die ausländischen Fahrgäste verließen tatsächlich den Waggon — mit ihnen ein junger Deutscher. Als die Skins den Mann verdutzt fragten, warum er denn auch aussteige, hatte er geantwortet: „Ich habe Angst, weil ich schwul bin.“ Daraufhin schlugen die Skinheads auch auf den Deutschen ein und verletzten ihn erheblich.

Gegenüber „Hamburg Aktuell“ zeigte der BGS wenig Interesse, dem Vorfall nachzugehen. Weil keine Strafanzeige gestellt worden sei, habe es nach BGS-Auffassung einen derartigen Vorfall nicht gegeben, sondern nur eine gewöhnliche Fußballrandale. Der Homosexuelle hatte nur deshalb auf eine Anzeige verzichtet, weil er Angst vor Repressalien der Rechtsradikalen hat. Nach Auffassung des Hamburger Oberstaatsanwalts Reiner Lilie ist das BGS-Verhalten nicht zu tolerieren. Wer mit Springerstiefeln auf Menschen eintrete, begehe eine „Körperverletzung mit einer Waffe“. Und so etwas sei ein „Offizialdelikt“, das vom Staat verfolgt werden müsse. pemü

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