: Ein hübsches Geschäft
Betr.: Seite zum Internationalen Frauentag u. Demo-Meldung vom 9.3.93
Die taz-Thesen zum Internationalen Frauentag lauten:
— der sozialistische Muttertag sei eine kümmerliche Erscheinung im Gegensatz zu den bayrischen Marienfesten;
— „Reicht denn der Muttertag nicht aus?“ — Der sei durch das 1000jährige Reich schließlich besser eingeführt;
— sogenannte Emanzen hätten sich den seit 1910 existierenden Frauentag ausgedacht;
— die kleinen Schwestern, die noch immer an Feminismus zu glauben scheinen, kämpften besonders gegen ihre eigenen Aggressionen;
— die politische Arbeit der Frauenbewegung fände zwischen Kaffeemaschine und Kolleginnenmobbing statt.
Nichts weiter steht in den taz-Beiträgen zum 8.März. Der Rest besteht aus Anzeigen (von Hamburger Frauenprojekten und einem Berliner Frauenverlag) und einer Leseliste vom Frauenbuchladen.
Ein hübsches Geschäft ist das geworden: ca. 4000 Mark kassierte die taz und kann sich zusätzlich eins ins Fäustchen lachen: Die kleinen Schwestern, die noch immer an Feminismus glauben, sind jetzt erst mal wieder richtig blamiert.
Frauen kämpft überall, auch auf der Fensterbank — nur nicht gegen eure eigenen Aggressionen, zum Beispiel auf die taz. Und bringt eure Alpenveilchen mit für die Betonköpfe der Frauenfreunde („We love you“) von der taz.
i.A. Stefanie Montag,
Frauenbuchladen
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